Name
Westpfahl, Conrad
Lebensdaten
1891-1976
dazugehöriger Bestand
GND-Link
Biografische Angaben
Conrad Westpfahl wurde am 23.11.1891 in Berlin geboren. Ab 1907 studierte er an der Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums bei Emil Orlik, bis er 1913 zu Hugo Freiherr von Habermann an die Akademie in München wechselte. Im selben Jahr besuchte er die private Académie Ranson in Paris unter Félix Vallotton. Nachdem er im Ersten Weltkrieg als Batterieführer und Flieger gedient hatte, kehrte er 1918 nach Berlin zurück, wo er sich ein Atelier mietete. 1925 nahm Westpfahl an einer Ausstellung der Berliner Secession teil und stellte seine Zeichnungen in der Berliner Akademie aus. Von 1926 bis 1930 lebte er in Italien und unternahm etliche Studienreisen, u.a. auch nach Nordafrika. Seine erste Einzelausstellung fand 1927 in der Münchner Galerie Goltz statt. 1932 zog Conrad Westpfahl nach Paris. Dort begegnete er Max Ernst und Pablo Picasso und machte Bekanntschaft mit Georges Braque und Fernand Léger. 1933 kehrte er nach Berlin zurück, wanderte aber aufgrund von Auseinandersetzungen mit dem nationalsozialistischen Regime und der jüdischen Abstammung seiner Mutter 1934 nach Griechenland aus. Dort lebte er fünf Jahre lang, bis er 1939/40 zur Rückkehr nach Deutschland gezwungen wurde. Sofort nach seiner Ankunft erhielt er Malverbot. Er ließ sich in Pöcking bei München nieder. Zu dieser Zeit entstanden auch enge Kontakte zu dem Galeristen Günther Francke, dem Kunsthistoriker Franz Roh sowie den Malern Ernst Wilhelm Nay, Werner Gilles und Fritz Winter. Ab den 1945er Jahren begann Conrad Westpfahl mit der theoretischen Arbeit an Publikationen, Aufsätzen und Vorträgen über Kunst. 1950 zog er nach München. Die folgenden Jahre zeichneten sich durch eine auffallend rege Ausstellungstätigkeit aus. 1954 war Westpfahl Gastdozent an der Landeskunstschule Hamburg. 1955 bis 1957 stellte er zusammen mit der Münchener Gruppe Zen 49 aus. 1960 bezog er Schloss Birnfeld bei Stadtlauringen in Unterfranken. Im Jahr 1961 war er Ehrengast der Villa Massimo in Rom, 1962 in der Villa Romana in Florenz. Es folgten weitere Auslandsaufenthalte, hauptsächlich in Griechenland. 1976 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt endgültig nach Wetzhausen. Conrad Westpfahl erhielt unter anderem folgende Preise: den 1. Preis der Dankspende des Deutschen Volkes (1956), den Marzotto-Preis (1958) und den Seerosenpreis der Stadt München (1963). Er starb am 23.07.1976 in Wetzhausen/Unterfranken und wurde am 27.07. ebendort beigesetzt.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Andere Namen
Westpfahl, Conrad
Westpfahl, Conrad Joachim
Westpfahl, Konrad
Westphal, Conrad
Westphal, Konrad (beides falsche Namensformen)
Conrad
Westpfahl
Quelle für Namensansetzung
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 3, Rüsselsheim/Main 1988, S. 915