Kubin, Alfred (1877-1959)

Name
Kubin, Alfred
Lebensdaten
1877-1959
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1877
Geburtsort
Todesdaten
Todesjahr
1959
Biografische Angaben
Alfred Kubin wurde am 10. April 1877 in Leitmeritz in Böhmen (heute Litomerice) geboren. Nach dem frühen Tod der Mutter schickte ihn der Vater nach Salzburg auf das Gymnasium. Auf den Besuch der Kunstgewerbeschule in Salzburg folgte schließlich eine Lehre als Fotograf in Klagenfurt. Kubins seelischer Zustand verschlechterte sich zu dieser Zeit zusehends und endete 1896 in einem missglückten Selbstmordversuch am Grab der Mutter. Aufgrund mangelnden Interesses an der Fotografie beschloss Kubin, in die Armee einzutreten, die er aufgrund seines psychischen Zustands bald wieder verließ. Im Frühjahr 1898 begab er sich nach München, um an der Privatschule von Ludwig Schmitt-Reutte und an der Kunstakademie Graphik und Malerei zu studieren. 1909 gründete Kubin zusammen mit anderen Künstlern die "Neue Künstlervereinigung München", aus der 1911 der "Blaue Reiter" hervorging. Seine spätere Ehefrau Hedwig Gründler, die Schwester seines Schriftstellerkollegen Oskar Schmitz, stellte die notwendige Finanzierung für den Erwerb des sogenannten "Schlössls" in Zwickledt bei Wernstein am Inn in Österreich zur Verfügung. In der ländlichen Abgeschiedenheit von Zwickledt lebte Kubin von nun an und widmete sich intensiv der Literatur und der künstlerischen Produktion. Gelegentliche Reisen ermöglichten es ihm, mit Künstlerkollegen und Freunden zusammenzutreffen, durch regen Briefwechsel stand er zudem in Gedankenaustausch mit diesen. Die wirtschaftlichen Grundlagen seines Künstlerdaseins verschaffte sich Kubin zum Großteil durch Illustrationen zu literarischen Werken. Er illustrierte etwa 60 Bücher, darunter Werke von Dostojewski und Edgar Allan Poe, veröffentlichte druckgrafische Mappenwerke und hinterließ tausende Federzeichnungen. Ab 1930 war Kubin Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin, 1949 wurde er zudem Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Am 20. August 1959 verstarb Alfred Kubin in Zwickledt.
Beruf / Funktion
Grafiker
Maler
Schriftsteller
Andere Namen
Kubin-Herzmanovsky
Kubin, Alfred Leopold Isidor
Kubin, Alfred L. I.
Kubin, A.
Alfred
Kubin
Quelle für Namensansetzung
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 3, Leipzig 1953-1962, S. 130 f.