Roh, Franz (1890-1965)

Name
Roh, Franz
Lebensdaten
1890-1965
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1890
Todesdaten
Todesjahr
1965
Biografische Angaben
Franz Roh wurde am 21. Februar 1890 in Apolda geboren. Er studierte Philosophie, Literatur, Geschichte und Kunstgeschichte in Leipzig, Berlin und Basel. Im Zeitraum von 1916 bis 1919 fungierte er als Assistent von Heinrich Wölfflin am Kunsthistorischen Seminar der Universität München. Im darauf folgenden Jahr promovierte er mit der Arbeit "Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts", anschließend erhielt er in München einen Lehrauftrag für Neuere Malerei. Im Jahr 1933 wurde er wegen seines Engagements für die "Entartete Kunst" einige Monate im Konzentrationslager Dachau in Schutzhaft genommen und verlor seine Stellung an der Universität. Er schrieb Kritiken für die Zeitschriften Cicerone und Das Kunstblatt, nach dem Krieg für die in München erscheinende US-amerikanische Neue Zeitung und für Radio München. Diese Arbeit brachte ihn in näheren Kontakt mit zeitgenössischen Künstlern wie George Grosz, Kurt Schwitters, Willi Baumeister und Max Ernst. 1946 heiratete er die Kunsthistorikerin Juliane Bartsch, die bis 1937 den Mannheimer Kunstverein leitete und unter dem Namen Juliane Roh zu einer wichtigen Kunstschriftstellerinnen im Nachkriegsdeutschland wurde. Im Jahr 1948 nahm Franz Roh seinen Lehrauftrag an der neueröffneten Münchener Universität wieder auf. Er gründete 1952 in München die erste deutsche Artothek, die Vorbild für viele weitere in Deutschland wurde. 1961 fand bei Otto Stangl eine erste Ausstellung seiner eigenen Collagen statt, 1962 erschien sein Buch "Entartete Kunst - Kunstbarberei im Dritten Reich" bei Fackelträger, Hannover. Eine zweite Ausstellung seiner Collagen unter dem Titel "Metamorphosen - Gegenständliche Collagen" zeigte die Galerie Parnass 1963 in Wuppertal. Am 30. Dezember 1965 verstarb Franz Roh in München.
Beruf / Funktion
Kunsthistoriker
Collagenkünstler
Fotograf
Andere Namen
Franz
Roh
Quelle für Namensansetzung
Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1961, S. 1681