Abel, Adolf G. (1882-1968)

Name
Abel, Adolf G.
Lebensdaten
1882-1968
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1882
Todesjahr
1968
Biografische Angaben
Der Architekt und Stadtplaner Adolf Gaston Abel wurde am 27.11.1882 in Paris geboren. 1902 bis 1904 besuchte er die Technische Hochschule Stuttgart, 1904/05 setzte er sein Architekturstudium bei Ernst Hermann in Dresden an der Akademie der Bildenden Künste fort. 1905/06 hielt er sich in Oberitalien auf. Nachdem er wieder nach Dresden zurückgekehrt war, arbeitete er 1906 bis 1908 in dem Atelier für Baukunst bei Paul Wallot. 1908/09 war er im Büro seines Vaters angestellt. 1909/10 war er Mitarbeiter des Stuttgarter Architekturbüros P. Schmohl & G. Staehlin. 1910 bis 1914 arbeitete er für Ludwig Eisenlohr und Oscar Pfennig. 1919 bis 1921 hatte er eine Assistenzstelle bei Paul Bonatz an der Technischen Hochschule Stuttgart inne. 1921 bis 1925 erhielt er dort einen Lehrauftrag für Entwurf, arbeitete nebenbei mit Karl Böhringer und dessen Architekturbüro zusammen und war Leiter der Hochbauabteilung der Neckar-AG. 1925 bis 1930 arbeitete er in Köln als Stadtbaudirektor und Leiter des Hochbauamtes. 1930 bis 1952 lehrte er als Professor für Baukunst und Städtebau an der Technischen Hochschule München. 1946 wurde er in das Wiederaufbaudirektorium von Baden-Württemberg berufen. In den Jahren 1957 bis 1966 war er in Stuttgart-Sillenbuch tätig. Abel war Mitglied der Bayrischen Akademie der Künste und der Deutschen Akademie für Städtebau. 1949 wurde ihm der Ehrendoktor für Ingenieurswesen der Technischen Hochschule Darmstadt verliehen. Außerdem erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Nach der historistischen Ausbildung bei Paul Wallot entstanden seine ersten Projekte unter dem Einfluss der "Stuttgarter Schule". Seine rein technisch-konstruktiv gestalteten Bauten, vor allem für Stromgewinnung am Neckar, wurden vielfach nachgeahmt. 1929 bis 1935 plante er den Bau des Hauptgebäudes der Kölner Universität. Seine Architektur prägte das Köln Konrad Adenauers, da er die Ringplanung des linken Rheinufers durchführte. Besonders seine Pressa-Bauten zeigen die ihn charakterisierende Mischung von Motiven des Neuen Bauens mit traditionellen bodenständigen Formen. Durch seinen Glaspalast-Vorentwurf wurde er im Dritten Reich isoliert. Nach dem Krieg setzte er sich für einen Wiederaufbau der vorausschauenden Stadtplanung mit konsequenter Trennung von Fußgängern und Verkehr ein. An der Stuttgarter Liederhalle, seinem bedeutendsten Nachkriegsbau, verwirklichte er seine häufig formulierten Vorstellungen von den analogen Gestaltungsprinzipien in Architektur und Musik. Am 03.11.1968 verstarb Abel im Alter von 85 Jahren in Bruckberg bei Ansbach.
Beruf / Funktion
Architekt
Andere Namen
Abel, Adolf Gaston
Adolf G.
Abel
Quelle für Namensansetzung
Ulrich Thieme, Felix Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart, Band 1, Leipzig 1907-1950, S. 113