Baumeister, Willi (1889-1955)

Name
Baumeister, Willi
Lebensdaten
1889-1955
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1889
Geburtsort
Todesjahr
1955
Sterbeort
Biografische Angaben
Willi Baumeister wurde am 22. Januar 1889 in Stuttgart geboren. Er studierte nach einer Lehre als Dekorationsmaler von 1909 bis 1922, unterbrochen durch die Kriegsjahre, an der Kunstakademie Stuttgart bei Adolf Hölzel. In Stuttgart ergriff Baumeister 1919 die Initiative zur Gründung der Künstlergruppe Üecht, die er 1921 verließ. Von 1919 bis 1923 entstanden seine typographischen Arbeiten und Bühnenbilder. Baumeister begann in den 1920er Jahren mit konstruktivistischen "Mauerbildern" auf Gründen aus Sand, Gips und Kitt. 1926 bis 1927 hatte er seine erste Einzelausstellung in Paris. In diesen Jahren entwickelte Baumeister Beziehungen zu Künstlern wie Paul Klee, Fernand Léger und Le Corbusier. Von 1928 bis 1933 lehrte er Typographie und Photographie an der Städelschen Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main. Ab 1930 wandte er sich freieren Wachsturmsformen, den "Ideogrammen" und "Eidosbildern", zu und verarbeitete seit etwa 1942 in steigendem Maß archaische und exotische Anregungen, wie in den Zeichnungen zum Gilgamesch-Epos. Nach seiner Entlassung aus dem Lehramt 1933 durch die Nationalsozialisten wurden seine Werke als "entartete Kunst" verfemt. Ab 1941 galt für ihn ein Mal- und Ausstellungsverbot. 1943 schrieb Baumeister das Buch "Das Unbekannte in der Kunst", das 1947 veröffentlicht und zur Legitimationsschrift der Abstraktion wurde. 1946 bis 1955 war Baumeister Professor an der Stuttgarter Kunstakademie. Am 31. August 1955 starb er mit dem Pinsel in der Hand vor seiner Staffelei sitzend in seinem Atelier in Stuttgart.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Bühnenbildner
Kunsttheoretiker
Andere Namen
Baumeister, Willy
Baumeister, Friedrich Wilhelm
Willi
Baumeister
Quelle für Namensansetzung
Ulrich Thieme, Felix Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart, Band 7, Leipzig 1907-1950, S. 599 f.