Dexel, Walter (1890-1973)

Name
Dexel, Walter
Lebensdaten
1890-1973
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1890
Geburtsort
Todesdaten
Todesjahr
1973
Biografische Angaben
Der Konstruktivist Walter Dexel wurde am 07.02.1890 in München geboren. Zwischen 1910 und 1914 studierte er dort Kunstgeschichte bei Heinrich Wölfflin und Fritz Burger. Er wurde Assistent von Burger, dessen Buch von 1913 "Cézanne und Hodler" er 1917 nach dem Kriegstod des Autors neu herausgab. 1912 malte er erste Landschafts- und Städtebilder. Der Autodidakt festigte seine Malkunst im Herbst und Winter 1913/14 in der Malschule des Leibl-Schülers Hermann Gröber. 1916 promovierte Dexel bei Botho Graef in Jena. Dort war er anschließend bis 1928 als freier Maler und Gebrauchsgrafiker tätig. Nebenbei arbeitete er, wie später auch in Frankfurt am Main, als Licht- und Außenreklamegestalter. Das beleuchtete Straßenverkehrschild gilt als seine Erfindung (1925). Ein Jahr später schuf er beleuchtete Glasplastiken. Als künstlerischer Leiter des Kunstvereins Jena bis 1928 förderte Dexel die Moderne, besonders die Künstler der "Brücke", des "Blauen Reiter", des "Sturm" und des Weimarer Bauhauses. Von 1928 bis 1935 war Dexel Dozent für Gebrauchsgrafik an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg. Trotz seiner Mitgliedschaft in der NSDAP seit 1933, wurde er als "entarteter" Künstler entlassen und mit einem Malverbot belegt. Zwischen 1936 und 1942 war Dexel Professor für Formunterricht an der Hochschule für Kunsterziehung in Berlin-Schöneberg. 1935 und 1936 arbeitete er außerdem als Designer für die Vereinigten Lausitzer Glaswerke in Weißwasser in Niederschlesien. Im Zeitraum von 1937 bis 1946 war er für die Friedensproduktion der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen tätig. In den Jahren 1942 bis 1955 baute er die "Formsammlung der Stadt Braunschweig", ein Institut mit Museumscharakter für handwerkliche und industrielle Formgebung, auf und hatte deren Leitung inne. 1949 stufte ihn der Entnazifizierungs-Hauptausschuss als entlastet ein. 1962 nahm Dexel nach fast dreißig Jahren Unterbrechung die Malerei und Druckgrafik wieder auf. Er starb am 08.06.1973 in Braunschweig.
Beruf / Funktion
Maler
Grafikdesigner
Kunsthistoriker
Andere Namen
Dexel, W.
Walter
Dexel
Bemerkungen (öffentlich)
Konstruktivist
Quelle für Namensansetzung
M
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 1, Rüsselsheim/Main 1988, S. 208