Dill, Ludwig (1848-1940)

Name
Dill, Ludwig
Lebensdaten
1848-1940
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1848
Geburtsort
Todesjahr
1940
Biografische Angaben
Ludwig Dill wurde am 2. Februar 1848 in Gernsbach geboren. Er leistete seit 1867 freiwilligen Militärdienst beim Grenadier-Regiment in Karlsruhe. Hier gelangen erste Studien und Zeichnungen. Er lernte den Karlsruher Landschaftsmaler Gustav Osterroth sowie Hans Canon, Ferdinand Keller, Wilhelm August Theodor Steinhausen und Baptist Tuttiné kennen. Ab 1869 begann er ein Architekturstudium am Polytechnikum in Stuttgart, 1870/71 nahm er am deutsch-französischen Krieg teil. Nachdem ihm der Architekturprofessor Gustav A. Gnauth zur Ausbildung als Maler riet, wechselte er im Januar 1872 an die Münchner Kunstakademie (Zeichenklasse von Carl Raab, Malklasse von Otto Seitz). Während der zweijährigen Ausbildung lernte er Gustav Schönleber, Hermann Baisch und Josef Wenglein kennen, mit denen er gemeinsame Fahrten ins Münchener Umland unternahm, um Studien nach der Natur zu malen. Damit wendete er sich endgültig der Landschaftsmalerei zu. Vom Engelhorn-Verlag Stuttgart erhielt er 1873 den Auftrag, einen Abschnitt des geplanten Italien-Bildbandes zu illustrieren. 1874 reiste er nach Südfrankreich und Italien, um vor Ort einige Zeichnungen anzufertigen und kehrte über die Schweiz nach Deutschland zurück. 1875 folgte erneut eine Schweizreise sowie die Ehe mit Luise Kornbeck. 1880 begab er sich auf Studienreise nach Holland, 1888 zusammen mit Schönleber nach Belgien. Zwischen 1878 und 1893 verbrachte er die Sommermonate regelmäßig in Chioggia bei Venedig. Es entstanden Marinestücke und Stadtansichten. 1894 folgte er seinem Malerfreund Adolf Hölzel nach Dachau, das er 1877 erstmals und seit 1890 sporadisch besucht hatte. 1896 erwarb er dort ein Haus, wo er fortan die Sommermonate verbrachte. 1892 zählte Dill zu den Gründungs-Mitgliedern der Münchener Secession. Als deren Präsident (1894-99) integrierte er das moderne Kunstgewerbe in das Ausstellungswesen der Secession. Durch eine umfangreiche Ausstellungstätigkeit in München und in anderen Städten machte Dill die Münchener Sezession zur bedeutendsten deutschen Künstlervereinigung vor der Jahrhundertwende. 1899 wurde er Professor an der Badischen Kunstakademie in Karlsruhe, wo er bis 1919 unterrichtete. Nach dem Tod der ersten Frau heiratet Dill 1909 die Malerin Johanna Malburg. Zwischen 1912 und 1914 unternahm er mehrere Studienreisen nach Holland, Belgien und in die Bretagne. Ludwig Dill verstarb am 24. Oktober 1940 in Karlsruhe.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
akademischer Titel: Professor
Andere Namen
Dill, Ludwig Karl Franz (DbA)
Ludwig
Dill
Quelle für Namensansetzung
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 1, Rüsselsheim/Main 1988, S. 213
Ulrich Thieme und Felix Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart, Band 9, Leipzig 1913, S. 291f
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 1, Leipzig 1953, S. 566