Döll, Johann Veit (1750-1835)

Name
Döll, Johann Veit
Lebensdaten
1750-1835
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1750
Todesdaten
Todesjahr
1835
Biografische Angaben
Johann Döll wurde am 02.02.1750 in Suhl geboren. Er absolvierte eine Lehre als Büchsenschäfter und war als solcher in Suhl tätig. Nebenbei beschäftigte sich der Autodidakt mit der Technik des Zeichnens und der Gravur. 1772 zog er nach Wien und arbeitete dort als Graveur in der Werkstatt seines Landsmanns Kolb. Später ging er über Prag nach Dresden, wo er sich bei seinem Onkel als Graveur weiterbildete. Nachdem er wieder nach Suhl zurückgekehrt war, wurde Döll 1774 Organist der dortigen Kreuzkirche. 1777 heiratete er die Tochter des Bürgermeisters. 1778 wurde er zum kursächsischen Hofgraveur ernannt. 1790 reiste er zur Kaiserkrönung von Leopold II. nach Frankfurt am Main. Danach schränkte er seine Tätigkeit als Siegel- und Wappenstecher zunehmend ein und beschäftigte sich mit dem Schnitt von Gemmen mit vor allem mythologischen Motiven. Ab 1792 war er mit dem preußischen Hofmedailleur Daniel Friedrich Loos befreundet, für dessen Medaillenanstalt er ab 1796 von Suhl aus tätig war.1797 hielt sich Döll kurzzeitig in Berlin auf, vor allem um Medaillen anlässlich des Todes von König Friedrich Willhelm II. und der Thronbesteigung von Friedrich Wilhelm III zu fertigen. 1805 wurde er Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Bis 1807 arbeitete Döll fast ausschließlich für Loos. Nach dem Zerwürfnis mit ihm vermittelte Döll 1811 seinen Sohn und (vermutlich auch) Schüler Carl Wilhelm Döll als Werkstattmitarbeiter an Loos. Mit zahlreichen Schülern gehörte Döll zu den anerkanntesten Medailleuren und Steinschneidern des deutschen Klassizismus. Er starb am 15.10.1835 in Suhl.
Beruf / Funktion
Ziseleur
Medailleur
Gemmenschneider
Andere Namen
Döll, Johann V.
Johann Veit
Döll
Quelle für Namensansetzung
DbA
Ulrich Thieme, Felix Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart, Band 9, Leipzig 1907-1950, S. 365