Götze, Gerhard (1948-)

Wirkungsort: Marburg, Ingolstadt/Donau

Gerhard Götze wurde 1948 in Frankfurt am Main geboren. Durch den häufigen Ortswechsel zwischen Berlin und Frankfurt am Main kam er Anfang der 196Oer Jahre mit bildenden Künstlern, Literaten und dem Jazz in Berührung. Ab 1962 fanden der Film als Ausdrucksmedium, das Off-Off-Theater und das Living Theatre sein Interesse. Seit 1979 betätigt sich Götze als Nachlassverwalter von Künstlern des 20. Jahrhunderts, wie beispielsweise dem Maler und Kunstpädagogen Christof Drexel (1886-1979) und dem Maler und Grafiker Conrad Westpfahl (1891-1976). Auch mit dem Thema Emigration von Literaten und Künstlern während des Dritten Reichs und deren Exilsituation beschäftigte er sich intensiv. Von 1982 an stellte er Dokumentarfilme über die Künstler des frühen 20. Jahrhunderts her. Es entstanden Dokumentarfilme u. a. über Michel Seuphor (1901-1999), Pierre Boulez (1925-2016) und WOLS, d. h. Alfred Otto Wolfgang Schulze (1913-1951). 1990 wurde er Verleger, Herausgeber und Chefredakteur des NIKE NEW ART IN EUROPE Magazins. Götze kuratierte und initiierte Ausstellungen, z. B. 1979 die Ausstellung "Christof Drexel" im Munch-Museum in Oslo und 1981 die Wanderausstellung "Christof Drexel" durch 22 Museen Nord- und Südamerikas oder 1985/1986 "WOLS, sa Vie" im Goethe-Institut Paris. Zu den Ausstellungen publizierte Gerhard Götze Ausstellungskataloge: "Christof Drexel, Nord und Südamerikaausstellung", 198O erschienen und "WOLS sa VIE", 1986 erschienen. Als Mitherausgeber erschien 1979 der Ausstellungskatalog, "Christof Drexel, Munch-Museet". Von 1992 bis 2005 war er als Galerist in der Kairos New Art Gallery LTD tätig. Vor und nach seiner Zeit als Verleger und Galerist entstanden Porträttexte und Werkbetrachtungen, so z. B. das Werkverzeichnis der Bildhauerin Christa von Schnitzler (1922-2003), das als Ausstellungskatalog 1992/1993 unter dem Titel "Magie der Kargen Form" erschien. Einige weitere Künstler sollen hier genannt werden, zu denen Gerhard Götze ebenfalls Texte verfasst hat: Alberto (1901-1966) und Diego Giacometti (1902-1985), Bernhard Schultze (1915-2005), Ursula Schultze-Bluhm (1921-1999), Toni Stadler (1888-1982), Irma Hünerfauth (1907-1998), Eberhard Steneberg (1914-1996), Emil Schumacher (1912-1999) und Tony Cragg (geb. 1949). Gerhard Götze lebt und wirkt derzeit in Bayern.