Name
Gräsel, Friedrich
Lebensdaten
1927-2013
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1927
Todesjahr
2013
GND-Link
Biografische Angaben
Friedrich Gräsel wurde am 26. Mai 1927 in Bochum geboren. Zwischen 1952 und 1956 studierte er Kunsterziehung bei Ernst Wilhelm Nay, Fritz Winter und Georg Meistermann an den Akademien in München und Hamburg. Von 1958 bis 1970 war er als Kunstlehrer tätig, ab 1970 als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Münster, ab 1972 an der Universität Essen. Seit 1988 arbeitete er als freischaffender Bildhauer. 1979 und 1984 hielt er sich als Gast-Professor an der Helwan-Universität in Kairo auf. 1967 erhielt er den Förderpreis für Bildhauerei zum Cornelius-Preis Düsseldorf, 1980 den Junior-Kunstpreis für Kunst im öffentlichen Raum der BRD. 1988 war er Ehrengast der Villa Massimo in Rom. Bis 1963 arbeitete Gräsel an handwerklich modellierten Gefäßen und Plastiken in Ton. 1964 entstanden Steinzeugröhren-Montagen. Ab der Mitte der 1960er Jahre verwendete er für seine abstrakt-plastischen Konstruktionen vorgefertigte Zementröhren, nach 1970 auch Edelstahlrohre. Seit 1966 sind mehr als vierzig großformatige Beton- und Stahlplastiken entstanden, die in puristischer Strenge, aus geometrisch variierten Moduleinheiten entweder kompakt verschränkt oder auseinanderstrebend in den Raum greifen. Die mathematischen Grundmaße der sachlich-kühlen Kompositionen entnahm Gräsel den Zylindervolumina der Rohreinheiten. In der Beschränkung auf gerade und gebogene Fertigsegmente entstanden Ringfiguren, Stelen, Ketten, Tore chronologisch beziffert, aber auch mit symbolischem Gehalt. Mit diesen "Funktionsplastiken", in denen er Abluftgroßanlagen künstlerisch gestaltete, sowie mit Plastiken, die einen unmittelbaren optischen Dialog mit Industrieanlagen des Ruhrgebietes aufnahmen, trug er in den 1960er und 70er Jahren zur formalen Klärung der Plastik in Deutschland wesentlich bei. Friedrich Gräsel verstarb am 8. Juli 2013 in Bochum.
Beruf / Funktion
Kunstpädagoge
Bildhauer
Grafiker
Objektkünstler
Andere Namen
Friedrich
Gräsel
Quelle für Namensansetzung
Who's Who Arts
PND
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 1, Rüsselsheim/Main 1988, S. 309
AKL Online, De Gruyter, Berlin/ New York, Doc-ID:_zx025151