Loth, Wilhelm (1920-1993)

Name
Loth, Wilhelm
Lebensdaten
1920-1993
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1920
Todesdaten
Todesjahr
1993
Biografische Angaben
Wirkungsort: Karlsruhe/Baden
Der Bildhauer Wilhelm Loth wurde am 24. September 1920 in Darmstadt geboren. 1935 brach er vorzeitig die Schulausbildung ab und absolvierte eine Ausbildung zum Vermessungstechniker. Gleichzeitig nahm er Privatunterricht bei dem Maler Lothar Toller und dem Bildhauer Fritz Schwarzbeck. Formal orientierte er sich - da er den Stil von Künstlern wie Arno Breker und Josef Thorak ablehnte - an Wilhelm Lehmbruck und Ernst Barlach. 1937 trat er in Kontakt mit Käthe Kollwitz, die ihn ab 1938 darin bestärkte, sich ganz der Bildhauerei zu widmen. Ab 1940, während des Zweiten Weltkriegs, war er im Arbeits- und Kriegsdienst tätig und besuchte nebenher die Bildhauerklasse von Toni Stadler an der Städelschule in Frankfurt. 1946 wurde Loth aus einer zweijährigen Kriegsgefangenschaft entlassen. 1947 setzte er sein Studium bei Fritz Schwarzbeck fort und übte im darauf folgenden Jahr eine Lehrtätigkeit als Assistent von Hermann Geibel an der Technischen Hochschule Darmstadt aus. Ab 1951 übernahm Loth zahlreiche Studienreisen ins europäische Ausland. In den Jahren 1953 bis 1955 leitete er die "Neue Darmstädter Sezession". Von 1954 bis 1958 führte er außerdem den Lehrstuhl für "Freies Zeichnen und angewandte Plastik" der Technischen Hochschule Darmstadt. Noch im gleichen Jahr wurde er als Leiter einer Bildhauerklasse an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe berufen, wo er bis 1986 lehrte. 1959 erhielt er ein Stipendium der Villa Massimo in Rom. Er gehörte 1964 zu den Teilnehmern der documenta III in Kassel. Ab 1989 war er Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes. Loths Œuvre als Metallbildhauer, der Neuen Figuration zuzuordnen, reflektiert das Motiv des weiblichen Torso. Sein Schaffen wurde mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt, so wurde er 1956 mit dem Kunstpreis der Stadt Darmstadt für das Jahr 1955 ausgezeichnet, der seit 1995 die Bezeichnung Wilhelm-Loth-Preis trägt. 1965 erhielt er den Großen Kunstpreis der Stadt Köln und 1990 den Jerg-Ratgeb-Preis. Wilhelm Loth starb am 17. Februar 1993 in Darmstadt.
Beruf / Funktion
Bildhauer
Grafiker
Andere Namen
Wilhelm
Loth
Quelle für Namensansetzung
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 2, Rüsselsheim/Main 1988, S. 518