Name
Meller, Willy
Lebensdaten
1887-1974
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1887
Todesjahr
1974
GND-Link
Biografische Angaben
Willy Meller wurde am 04.03.1887 in Köln geboren. Nach Besuch der Volksschule begann er eine Lehre in der Kölner Bildhauerwerkstatt von Hugo Rothe, die er 1905 beendete. Bis zum Besuch der Kunstgewerbeschule in Köln 1907 unter Georg Grasegger arbeitete Willy Meller auf dem Bau. 1910 nahm er am Wettbewerb für den Kölner Römerbrunnen teil, wobei er den zweiten Preis erhielt. Sein Entwurf wurde zwar nicht ausgeführt, aber Meller erhielt ein Stipendium für drei Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in München. Hier besuchte er die Bildhauerklasse von Erwin Kurz. Nach Ende seines Studiums 1914 kehrte Meller nach Köln zurück. Dort beteiligte er sich an der "Werkbund-Ausstellung" und erhielt den Auftrag ein Gartenhaus in Mühlheim an der Ruhr bauplastisch auszugestalten. Mit dem Kriegsausbruch 1914 erhielt Meller keine weiteren Aufträge und wurde 1915 eingezogen. Ende des Krieges hielt er sich in der Zivilverwaltung in Belgien auf und wurde für die Gestaltung von Soldatenfriedhöfen eingesetzt. Nach seiner Rückkehr nach Köln arbeitete er mit dem Architekten Paul Bonatz zusammen. Es folgte eine Zusammenarbeit mit seinem Jugendfreund und Architekten Clemens Klotz, für den er Bauplastiken entwarf. Außerhalb von Köln schuf er zusammen mit diversen befreundeten Architekten Kriegsdenkmäler und widmete sich kunsthandwerklichen Arbeiten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten setzte er die Zusammenarbeit mit Clemens Klotz fort. 1933 wurde Klotz beauftragter Architekt der Reichsleitung für die Errichtung der Schulungsbauten der NSDAP und der deutschen Arbeiterfront. Meller entwarf dazu die Bauplastiken wie z.B. für die Ordensburg Vogelsang und die Ordensburg Grössinsee. Die beiden Aufträge waren so umfangreich, dass Meller neben dem Kölner Atelier auch an diesen beiden Orten und in Berlin ein Büro einrichten ließ. Für zwei Aufträge für das Olympiastadion in Berlin bekam er das "Deutsche Olympia Ehrenreichen II. Klasse" überreicht. Nachdem er Mitglied der NSDAP geworden war, verlieh ihm Hitler 1939 den Professorentitel. Als "Künstler im Kriegseinsatz" auf der Liste von Goebbels wurde er aus dem Dienst der Wehrmacht und aus dem Einsatz für die Rüstungsbetriebe freigestellt. In der "Grossen Deutschen Kunstausstellung" von 1940 bis 1944 im Haus der deutschen Kunst war Meller mit sieben Arbeiten vertreten. Das Ende des Zweiten Weltkrieges verbrachte er in Berchtesgaden, von dort kehrte er nach Köln zurück. Die erste Zeit hielt er sich mit Gelegenheitsarbeiten und Porträtbüsten über Wasser. 1955 erhielt er noch einmal einen Auftrag für ein Mahnmal für Opfer des Zweiten Weltkrieges in der Apostelkirche in Gütersloh. In den 1960er Jahren fertigte er ein Mahnmal zur Erinnerung an die Frauen und Männer des Widerstandes gegen die Diktatur der Nationalsozialisten, deren Propagandist er viele Jahre lang war. Am 12.02.1974 verstarb Willy Meller in Rodenkirchen-Weiß.
Beruf / Funktion
Bildhauer
Andere Namen
Meller, Willi
Meller, Jakob Wilhelm
Willy
Meller
Quelle für Namensansetzung
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 3, Leipzig 1953-1962, S. 368.