Pechmann, Günther von (1882-1968)

Name
Pechmann, Günther von
Lebensdaten
1882-1968
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1882
Geburtsort
Todesjahr
1968
Sterbeort
Biografische Angaben
Günther von Pechmann wurde am 10.11.1882 in Neu-Ulm geboren. Nach dem Schulabschluss schlug er zunächst die Offizierslaufbahn ein, ehe er von 1903 bis 1907 Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in München und Freiburg im Breisgau studierte. Auf Empfehlung Richard Riemerschmids wurde er für die Ausstellungsvorbereitung "München 1908" verpflichtet. Von 1909 bis August 1914 leitete er die staatlich anerkannte und geförderte "Vermittlungsstelle für angewandte Kunst". Gleichzeitig stand Pechmann der Geschäftsstelle der "Vereinigung für angewandte Kunst" vor, die später als "Münchner Bund e.V" die bayerische Sektion des Deutschen Werkbundes bildete. Von 1914 bis 1918 nahm er am 1. Weltkrieg teil, danach schloss er das Studium mit einer Dissertation über "Die Qualitätsarbeit" ab und war mehrere Jahre in der rheinischen und mitteldeutschen Industrie tätig. Im Mai 1925 wurde Pechmann mit der Leitung der neu eingerichteten "Abteilung für Gewerbekunst" am Bayerischen Nationalmuseum betraut, die 1926 als "Die Neue Sammlung" selbständiges Museum für Angewandte Kunst wurde. Deren Bestände baute er als eine der ersten europäischen Sammlungen modernen Kunstgewerbes aus der Zeit nach 1840 auf. In engem Zusammenhang damit engagierte sich Pechmann für die gewerblichen Fachschulen und für die Förderung künstlerischer Geschmacksbildung im Unterricht. 1929 wechselte er als Direktor an die Staatliche Porzellanmanufaktur (KPM) Berlin. Auch hier setzte er den Grundsatz des Deutschen Werkbunds von der "Form ohne Ornament" konsequent um: In Zusammenarbeit mit der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein ließ er mit Erfolg qualitätvolles Gebrauchsporzellan für die Serienproduktion entwickeln, damit gelang ihm auch die wirtschaftliche Sanierung der KPM. Auf Druck der Nationalsozialisten musste Pechmann 1938 seine Position bei der KPM aufgeben und zog sich bis Kriegsende auf das Familiengut Oberhof bei Tettnang (Württemberg) zurück. 1946 wurde er erneut mit Wiederaufbau und Leitung der Neuen Sammlung in München sowie der künstlerischen Aufsicht über die bayerischen Kunstgewerbeschulen betraut. Über seine Pensionierung 1952 hinaus war er als Berater und Jurymitglied für Messen und Industrie-Ausstellungen tätig. Pechmann starb am 12.09.1968 in München.
Beruf / Funktion
Kunsthistoriker
Andere Namen
Pechmann, Hans Max August Günther von
Günther von
Pechmann
Bemerkungen (öffentlich)
Freiherr
Studienfach: Rechtswissenschaften
Volkswirtschaft
Quelle für Namensansetzung
Chrambach, Eva: "Pechmann, Hans Max August Günther Freiherr von", in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 153 f. [Onlinefassung], URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd107533723.html