Haberstock, Karl (1878-1956)

Name
Haberstock, Karl
Lebensdaten
1878-1956
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1878
Geburtsort
Todesjahr
1956
Sterbeort
Biografische Angaben
Karl Haberstock, Kunsthändler, wurde am 19.6.1878 in München geboren und begann seine Laufbahn bei Paul Cassirer in Berlin. Er trat 1933 der NSDAP bei. Neben seinen Geschäften war er für die Kommission zur Verwertung der beschlagnahmten Werke entarteter Kunst tätig. Und er förderte Rosenbergs Kampfbund. Trotz (und wegen) seiner Mitgliedschaft bei der NSDAP verhalf er einer Reihe jüdischer Kollegen zur Flucht ins Ausland. Haberstock spezialisierte sich auf deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts und machte sich damit einen Namen. Er wurde zum Hauptagent Hitlers, der anfangs seine Sammlung mit Haberstocks Hilfe aufbaute. Wahrscheinlich war es Haberstock, der Hitler überredete, Hans Posse wieder als Direktor der Gemäldegalerie Dresden einzustellen und ihn zum Leiter des "Sonderauftrag Linz" zu machen. Mit der Ernennung Posses wurde Haberstock zu dessen massgeblichen Händler. Über 100 Kunstwerke verkaufte er dem "Sonderbeauftragten" Posse für Linz. Im Oktober 1940 besuchten sie gemeinsam Paris. Haberstock war auch international tätig. Er unterhielt ein Büro in London und hatte engen Kontakt zu dem Schweizer Kunsthändler Theodor Fischer. Für Amerika plante er mit den Brüdern Seligmann (ebenfalls Kunsthändler) ein Netz von Niederlassungen über die ganze USA. Gegen Ende des Krieges flüchtete Haberstock wie viele andere Kunsthändler mit seiner Frau in das Schloss von Baron von Pöllnitz in Aschbach. Dort wurde er von den Allierten aufgegriffen, die 30 Aktenordner mit Korrespondenz und viele andere Dokumente seiner Tätigkeit sicherstellen konnten. Karl Haberstock wurde nach Bad Aussee gebracht, wo er ab dem 20. August 1945 für 36 Tage verhört wurde. 1951 eröffnete er neben dem "Haus der Deutschen Kunst" in München ein Geschäft, und konnte seine Pariser Vorkriegskontakte wieder herstellen. Er starb am 6.9.1956.
Beruf / Funktion
Galerist
Kunsthändler
Andere Namen
Karl
Haberstock
Quelle für Namensansetzung
Augsburger Stadtlex.