Name
Kluth, Karl
Lebensdaten
1898-1972
GND-Link
Biografische Angaben
Der Maler Karl Kluth wurde am 12. Januar 1898 in Halle a. d. Saale geboren. Er studierte von 1919 bis 1922 bei Albert Haueisen und August Babberger an der Akademie in Karlsruhe. 1920 erhielt er von der Akademie ein Stipendium und reiste nach Hamburg, das er nach seinem Studium zu seiner neuen Heimat machte und wo er ab 1923 in der Sezession ausstellte. Wenig Anerkennung erhaltend lebten er und seine Frau dort in materieller Not und Kluth musste sich mit Nebenjobs durchschlagen. Während der Weltwirtschaftskrise war er mehrmals auf die Unterstützung der Künstlernothilfe angewiesen. 1928 erhielt er auf einer Ausstellung Hamburger Künstler in Berlin die erste Anerkennung, die auch in der Hansestadt Gehör fand. Im selben Jahr bekam Kluth den Lichtwark-Preis zusammen mit Hans Henny Jahnn. 1929 besuchte er auf Empfehlung Gustav Schieflers während einer Skandinavienreise Edvard Munch und arbeitete einige Zeit mit ihm. 1933 berief Max Sauerlandt, der Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe und der Landeskunstschule in Hamburg, Karl Kluth als Lehrenden. Bevor jedoch Kluth die Stelle antreten konnte, wurden er und sämtliche von Sauerlandt berufene Dozenten von der Kulturbehörde, die mittlerweile nazistisch funktionierte, entlassen. Trotz der politisch motivierten Angriffe, vor allem durch den "Kampfbund für deutsche Kultur", konnte Kluth weiterhin ausstellen. 1934 hatte er zusammen mit Willem Grimm ein Norwegenstipendium erhalten, das Kluth zu einem weiteren Besuch bei Edvard Munch verhalf. Während der staatlich angeordneten Aktion "Entartete Kunst" im Jahr 1937 wurden Gemälde und Graphiken von Kluth beschlagnahmt. Er musste sich, weiterhin ohne sichere Einnahmequelle, mit privatem Kunstunterricht durchschlagen. 1935 und 1937 erhielt er jeweils eine Unterstützung von der Amsinck-Stiftung. Seit 1937 arbeitete Kluth als Bühnenbildner an der städtischen Kieler Bühne für den Intendanten Kurt Eggers-Kestner, mit dem er befreundet war. Im Sommer 1937 gab es einen "Kulturbolschewismus"-Skandal wegen Kluths Bühnenbildern zu einer Wilhelm-Tell-Inszenierung. Eggers-Kestner stellte sich vor Kluth und verlor dadurch seinen Posten. Nur durch Beziehungen konnte Kluth vor dem Konzentrationslager gerettet werden und tauchte anschließend in Berlin unter, bevor er zurück nach Hamburg kam. Im Sommer 1940 fand er vorübergehend eine Stelle als Portrait- und Stilllebenlehrer an der Kunstschule Schmilinsky. Im selben Jahr wurde er zur Reichswehr eingezogen. Nachdem er zunächst in Frankreich eingesetzt wurde, kam er anschließend an die Ostfront und geriet in russische Gefangenschaft. Erst 1949 durfte er nach Hamburg zurückkehren. Kluth lehrte von 1952 bis 1965 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Nach der Pensionierung arbeitete Kluth in seinem Atelier am Hamburger Grindelhof weiter. Karl Kluth starb am 15. Dezember 1972 in Hamburg.
Beruf / Funktion
Maler
Bühnenbildner
Andere Namen
Karl
Kluth
Quelle für Namensansetzung
Vollmer