Arntz, Wilhelm F. (1903-1985)

Name
Arntz, Wilhelm F.
Lebensdaten
1903-1985
Geburtsjahr
1903
Todesjahr
1985
Biografische Angaben
Wilhelm Friedrich Arntz wurde 1903 geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in München, Berlin und Frankfurt am Main wurde Arntz Assistent bei dem Völkerrechtler Otto Max Köbner, der mit einer Tochter von Max Liebermann verheiratet war. Durch sie erhielt er ersten Kontakt zur Kunst. Arntz begann seine berufliche Karriere als politischer Redakteur des Frankfurter General-Anzeigers. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor er seine Anstellung und wurde 1937 in Berlin von der Gestapo verhaftet. Daraufhin arbeitete er als Auslandskorrespondent für den HUCK-Verband, einer deutschen Zeitungsgruppe in London. Zwischen 1939 und 1944 war er als freischaffender Schriftsteller tätig. Zu dieser Zeit begann er, expressionistische Kunst zu sammeln. Nach seiner Kriegsgefangenschaft kehrte Arntz 1945 nach Stuttgart zu seiner Familie zurück, mit der er verabredet hatte, sich nach dem Zweiten Weltkrieg bei dem Maler Willi Baumeister zu treffen, mit ihm war Arntz seit 1932 befreundet. Nach seiner Rückkehr wurde Arntz zum Leiter des Stuttgarter Kulturreferats bestellt. 1947 gründete er zusammen mit Roman Norbert Ketterer das Auktionshaus Stuttgarter Kunstkabinett. Hier arbeitete er von 1955 bis 1956 als Berater und Experte für die Kunst des 20. Jahrhunderts. Anschließend war er bis 1978 als Berater des größten westdeutschen Auktionshauses Lempertz in Köln tätig, wo er die erfolgreiche Abteilung der modernen Kunst aufbaute. Arntz war außerdem Experte für Fälschung in verschiedenen gerichtlichen Verfahren, beispielsweise im Fall Lothar Malskat 1954-1955 in Lübeck oder im Fall der Zivilklage zur Fälschung eines Werkes von Henri de Toulouse-Lautrec in München 1970. Als Rechtsanwalt war er in Fällen zum Eigentumsrecht und der Rückgabe von durch die Nationalsozialisten beschlagnahmten Kunstwerke, aber auch für Versicherungen, Steuerangelegenheiten, Urheberrecht und Schutz des kulturellen Erbes involviert. Bei einer Auktion zahlreicher Gemälde im Düsseldorfer Haus des Handwerks von Günther Schenk im Jahr 1965 stellte Arnzt einige falsche Zuschreibungen fest. Arntz war einer der ersten Sammler des deutschen Expressionismus. Er starb 1985. Sein Nachlass "Wilhelm Arntz papers, 1898-1986" mit 50.000 Büchern befindet sich in der Sammlung des Getty Centers in Los Angeles.
Beruf / Funktion
Buchhändler
Schriftsteller
Redakteur
Beziehung zu Körperschaften
Andere Namen
Antz, Wilhelm Friedrich
Arntz, Wil
Arntz, W. F.
Wilhelm F.
Arntz
Quelle für Namensansetzung
LCAuth