Name
Schiller, Gertrud
Lebensdaten
1905-1994
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1905
Todesjahr
1994
GND-Link
Biografische Angaben
akademischer Titel: Dr. h.c.
Gertrud Schiller wurde am 07.01.1905 in Lauf an der Pegnitz als Tochter des Pfarrers und späteren Dekans Wilhelm Heinrich Schiller und seiner Frau Elise Anna Margaretha Schiller, geb. Kübel, geboren. Sie wuchs in Beerbach und Augsburg auf. Ab 1915 besuchte sie die höhere Mädchenschule Stetteninstitut. Als Frau durfte sie zu der Zeit kein Abitur machen und auch kein humanistisches Gymnasium besuchen. 1923 besuchte sie eine Haushaltsschule in München und lernte danach Krankenpflege am städtischen Krankenhaus in Augsburg. 1927 entschloss sich Gertrud Schiller den neuen Beruf der Sozialpädagogin zu ergreifen und ging deswegen nach Frankfurt am Main. Für die Examensarbeit wählte sie das Thema "Erwachsenenbildung und Volksschulen". Während der Sozialpadagogenausbildung machte sie ein halbjähriges Praktikum beim Wohlfahtsamt in Marburg, dem damals auch die Jugendbehörde in Hamburg unterstand. Nach dem Abschluss der Ausbildung erhielt sie dadurch eine Anstellung bei der evangelischen Landeskirche in Hamburg und siedelte 1928 dorthin über. Zwei Jahre später wurde sie verbeamtet. 1930 übernahm sie die Leitung des Clemens-Schulz-Heims in Kuddewörde. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers mussten die Kirchen den Religionsunterricht selbst übernehmen. Für diese Aufgabe machte Gertrud Schiller 1934 einen exegetischen Kurs im Johannesstift in Spandau. 1938 dann brachte sie beim zunächst im Atlantis Verlag drei Mappen mit dem Namen "Bilder zur Bibel" heraus: Ostern, Weihnachten, Begegnungen mit Christus, die aufgrund der staatlich verordneten Trennung in der zweiten Auflage im Johannes Stauda-Verlag (Kassel) erschienen. 1941 erschien dort auch "Das Leiden Christi" und "Die Schöpfung". Durch die Rezension Wilhelm Stählins bat der Caritasverband Freiburg Gertrud Schiller eine ikonographische Bibliothek einzurichten. In Freiburg bekam sie Kontakt zu Reinhold Schneider. Nach dem halben Jahr in Freiburg kehrte sie zunächst nach Hamburg zurück. Im Mai 1944 traf sie zum letzten Mal Axel Werner Kühl. Aufgrund der Fliegerangriffe wurden mehrere Schulen nach Bayern evakuiert. Gertrud Schiller erteilte Religionsunterricht in der fränkischen Schweiz, wohnte aber in Bamberg. Zu Kriegsende schrieb sie "Das Licht scheint in der Finsternis", welches 1946 im Johannes-Stauda-Verlag herauskam. Zu dieser Zeit begann ihr Engagement für junge Theologen und Künstler an der kirchlichen Hochschule. Sie machte den Vorschlag ein Amt für künstlerische Beratung der Gemeinden einzurichten. 1969 wurde sie Leiterin des kirchlichen Kunstdienstes der Evangelisch-lutherischen Kirche Hamburg. 1979 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Kirchlichen Hochschule Berlin. 1993 beendete sie ihre christliche Ikonografie. Gertrud Schiller starb 1994 in Grafrath und wurde in Augsburg beerdigt.
Beruf / Funktion
Schriftstellerin
Andere Namen
Gertrud
Schiller
Quelle für Namensansetzung
Vorlage