Csaki, Richard (1886-1943)

Name
Csaki, Richard
Lebensdaten
1886-1943
Geburtsjahr
1886
Todesjahr
1943
Sterbeort
Biografische Angaben
Richard Csaki wurde am 4. April 1886 in Hermannstadt (Siebenbürgen) geboren. Er trieb germanistische Studien in Berlin, Bonn und Königsberg und schloss sie an der damals ungarischen Universität Klausenburg ab. 1910 bis 1920 war er Deutschlehrer am evangelischen Gymnasium in Hermannstadt. Am 1. Weltkrieg nahm er freiwillig in einem österreichisch-ungarischen Artillerie-Regiment teil. Das von ihm nach dem Anschluss Siebenbürgens an Rumänien (1919) begründete Kulturamt des Verbandes der Deutschen in Großrumänien (Rud. Brandsch) mit dem Sitz in Hermannstadt leitete er von 1920 bis 1930. Gleichzeitig gab er die Zeitschrift "Ostland" heraus, deren 1. Folge (1919 bis 1921) den Untertitel "Monatsschrift für die Kultur der Ostdeutschen", deren 2. Folge (1926 bis 1931) den Untertitel "Vom geistigen Leben der Auslandsdeutschen" führte. Schon darin gab sich Csaki´s Bestreben zu erkennen, das Kulturschaffen des gesamten Außendeutschtums zu beobachten. Eine organisatorische Leistung besonderer Art stellten die ebenfalls in der Zeitspanne von 1920 bis 1931 veranstalteten 11 Ferienhochschulkurse des Kulturamtes mit Beteiligung zahlreicher Gelehrter aus dem deutschen Sprachraum dar. Zu noch wesentlich großzügigerer Wirksamkeit gelangte Csaki durch seine Berufung zum Leiter des Deutschen Ausland-Institutes Stuttgart 1933 bis 1941, das er nach seinen Plänen zu einem Sammelpunkt auslanddeutscher Sippenkunde, Volksforschung und Kulturpolitik ausgestaltete. Während dieser Zeit wurde Stuttgart "Stadt der Auslanddeutschen" und 1936 in ihr als museale Sammelstätte das "Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland" geschaffen, dessen weiterer Ausbau Csaki sehr am Herzen lag. Ab Herbst 1933 besaß er einen Lehrauftrag für Deutschtumskunde an der Technischen Hochschule Stuttgart, ab Herbst 1940 einen ähnlichen an der Universität Tübingen, die ihn 1943 zum Honorarprofessor ernannte. Er entfaltete zeitlebens eine rege Reise- und Vortragstätigkeit, die ihn mit allen Inselgruppen des Außendeutschtums bekannt machte. Während des 2. Weltkriegs forderten Wehrmachtseinheiten ihn oft als Vortragenden an. Auf dem Flug zu einem dieser Rednereinsätze stürzte er am 31. Dezember 1943 bei Perugia über Oberitalien ab.
Beruf / Funktion
Lehrer
Dozent
Andere Namen
Richard
Csaki
Quelle für Namensansetzung
NDB, ZDN