Rössle, Robert (1876-1956)

Name
Rössle, Robert
Lebensdaten
1876-1956
Geburtsjahr
1876
Geburtsort
Todesjahr
1956
Sterbeort
Biografische Angaben
akademischer Titel: Prof.
Robert Rössle war mit Ingegerd Kjelland verheiratet. Nach der Reifeprüfung am humanistischen Gymnasium in Augsburg studierte Rössle in München, Kiel und Straßburg Medizin. Während seines Studiums wurde er Mitglied des AGV München. In München wurde er im Jahr 1900 promoviert, legte das medizinische Staatsexamen ab und kehrte anschließend an das Pathologische Institut der Universität Kiel zurück. Es folgten dann Arbeitsaufenthalte bei Richard Hertwig am Zoologischen Institut und bei Max von Gruber am Hygiene-Institut der Universität München sowie eine Weltreise (1902–1903). Im Anschluss an die Habilitation für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie 1904 in Kiel erfolgte eine Umhabilitation nach München, wo Rössle am Pathologischen Institut bei Otto von Bollinger bis zu dessen Tod blieb, im gleichen Jahr zum außerordentlichen Professor ernannt wurde und dort bis 1910 als Prosektor tätig war. 1911 bis 1921 übernahm er das Ordinariat für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie an der Universität Jena. Von 1922 bis 1929 hatte Rössle das entsprechende Ordinariat in Basel inne und wurde 1929 als Nachfolger von Otto Lubarsch auf den Lehrstuhl für Pathologie an der Charité in Berlin berufen, wo er bis 1948 blieb. In der Zeit des Nationalsozialismus war Rössle Mitherausgeber der Zeitschrift für menschliche Vererbungs- und Konstitutionslehre. Am 18. August 1942 berief ihn Adolf Hitler in den wissenschaftlichen Senat des Heeressanitätswesens. Rössle beteiligte sich an der auf Menschenversuchen basierenden Luftwaffenforschung über Die pathologisch-anatomischen Veränderungen bei Druckfallkrankheit und Luftstoßschäden. 1944 wurde Rössle in den Wissenschaftlichen Beirat des Generalkommissars für das Sanitäts- und Gesundheitswesen Karl Brandt berufen. Da Rössle kein Mitglied der NSDAP gewesen war, lehrte er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach der Emeritierung arbeitete er bis zum Jahr 1953 als Prosektor am Städtischen Wenckebach-Krankenhaus in Berlin und widmete sich anschließend experimentellen Studien am Institut für Gewebeforschung. Robert Rössle veröffentlichte mehr als 300 Originalarbeiten und zehn große Monographien. Er war zudem bis 1956 als Herausgeber für 39 Bände von Virchows Archiv verantwortlich. Rössle wurde mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet, erhielt mehrere Ehrendoktorwürden, war Ehrenmitglied von elf wissenschaftlichen Gesellschaften und ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. In Berlin-Buch sind eine Straße und ein Krankenhaus nach dem Mediziner benannt. 1952 erhielt er das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Beruf / Funktion
Arzt
Pathologe
Andere Namen
Rößle, Robert
Roessle, Robert
Robert
Rössle
Quelle für Namensansetzung
Wikipedia