Koller, Oskar (1925-2004)

Name
Koller, Oskar
Lebensdaten
1925-2004
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1925
Geburtsort
Todesdaten
Todesjahr
2004
Sterbeort
Biografische Angaben
Geboren wurde Oskar Koller am 16. Oktober 1925 in Erlangen, lebte jedoch zunächst mit der Familie in der Oberpfalz. Es war eine Handwerkerfamilie in wirtschaftlich bescheidenen Verhältnissen. In frühester Kindheit siedelte die Familie nach Nürnberg um. Schon als Junge skizzierte Oskar Koller Motive aus der Nürnberger Altstadt und mit 14 Jahren stand für ihn fest, dass er sich der Kunst zuwenden wollte. Nach dem Besuch der Volksschule Nürnberg von 1932 bis 1940 absolvierte Oskar Koller von 1940 bis 1943 eine kaufmännische Lehre. 1943 wurde Oskar Koller zur Wehrmacht einberufen, 1944 wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen und 1945 wurde er aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Nach Kriegsende besuchte Oskar Koller von 1947 bis 1949 die Berufsoberschule der Stadt Nürnberg für Gestaltung und belegte die Zeichenklassen bei Georg Weidenbacher und Christian Klaiber. Während des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste von 1954 bis 1959 war Oskar Koller Meisterschüler bei Hermann Wilhelm und Fritz Griebel. 1954 heiratete Oskar Koller Jolanda Blaß. Am 24. März 1955 kam das erste Kind, der Sohn Herbert Stefan, zur Welt, am 28. August 1957 die Tochter Margarete Renate. Im selben Jahr erhielt Oskar Koller ein Stipendium des DAAD Bonn für Paris, wo er auch mit abstrakter Malweise und den französischen Impressionisten in Berührung kam. Ab 1959 arbeitete Oskar Koller als freischaffender Künstler in Nürnberg. 1963 erhielt Oskar Koller ein Stipendium für die Deutsche Villa Massimo in Rom. 1985 bis 1986 hatte der Künstler eine Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg inne. Oskar Koller gab ebenso Zeichen- und Malunterricht für Interessierte, zum Beispiel an der Creativ Akademie Faber-Castell in Stein bei Nürnberg, auf Reisen und in seinem Atelier, das immer offen stand für junge Künstler und Schulklassen. Oskar Koller war oft auf Reisen. Seine erste große Auslandsreise führte ihn 1951 nach Italien. Es folgten Reisen nach Frankreich und Griechenland, das ihn im besonderen Maße beeindruckte. Die Eindrücke aus Griechenland fanden sich in einem Buch "auf griechischen inseln" und in einem Film des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahre 1993 wieder. Weitere Länder in Europa und im außereuropäischen Ausland waren Ziele Oskar Kollers. Er bereiste ganz Nordafrika und den Orient. Seine Reisen führten ihn ebenso nach Fernost. Aber immer wieder suchte er seine Motive in Nürnberg und der Umgebung. Oskar Koller malte meist vor Ort, vor der Natur. Seine Schwerpunkte waren Blumen, Bäume, Landschaften, Menschen und Menschengruppen. Zu seinen bevorzugten Techniken gehörten das Malen mit Aquarell, in Acryl und die Lithografie. Seine Motive schuf Oskar Koller in einer Art, die zwischen Figürlichem und Abstraktem anzusetzen ist, eine Reduktion auf das Wesentliche. Es ist die Farbe, die das Bild beherrscht. Es sind Farbakzente und Farbflächen, die sich mit dem Weiß des Malgrundes zu einem Gesamten verbinden und das Dargestellte nur andeuten. Die Früchte seines unermüdlichen Fleißes finden sich in den von Oskar Koller und anderen Autoren verfassten Büchern und Kalendern wieder, von denen zahlreiche Buch- und Kalenderpräsentationen zeugen. Ebenso zeugen die vielen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland von seiner Schaffenskraft. Oskar Koller führte viele Auftragsarbeiten zur Ausschmückung sakraler und profaner Einrichtungen aus, die durch Kirche, Kommune und Staat in Auftrag gegeben wurden. Ebenso erhielt er Aufträge zur Anfertigung von Aquarellen und Lithografien von Firmen und Privatpersonen und Anfragen zur Ausführung von Reproduktionen seiner Werke. Werke Oskar Kollers finden sich in bedeutenden öffentlichen Sammlungen, zum Beispiel in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München, den Städtischen Galerien Nürnberg und Erlangen, dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, der Veste Coburg, der Albertina in Wien und dem Dresdner Kupferstichkabinett. Zahlreiche private Galerien und private Sammlungen beherbergen ebenso Werke von Oskar Koller. Verschiedene Ehrungen und Auszeichnungen spiegelten Bekanntheit und Beliebtheit des Künstlers wider und seinen großen Einsatz für Kunst und Künstler seiner Zeit. Dazu gehörten u.a. die Verleihung des Förderungspreises der Stadt Nürnberg 1956, des Kulturpreises der Stadt Erlangen, des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und des Internationalen Senefelder-Preises in den 1980er Jahren. In den 1990er Jahren folgten die Verleihung des Friedrich-Baur-Preises für Bildende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, des Kunstpreises der Nürnberger Nachrichten und der Medaille "Pro Meritis" des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst. 2002 schloss sich die Verleihung des Wolfram-von-Eschenbach-Preises des Bezirkes Mittelfranken an. Insbesondere in der "Aktionsgemeinschaft Nürnberger Künstlerhaus", dessen Mitbegründer er war, zeigte Oskar Koller sein Bemühen, einen Raum für die regionale Kunst und die fränkischen Künstler zu schaffen, und erlangte dafür das heutige Kunsthaus in Nürnberg. Daneben war Oskar Koller Mitglied in verschiedenen Verbänden und Vereinen, insbesondere in der Künstlergruppe "Der Kreis", deren Vorstandschaft er mehrere Jahre angehörte. Im Jahr 2002 rief Oskar Koller eine private Stiftung ins Leben, die am 2. August des Jahres von der Regierung von Mittelfranken genehmigt wurde. Die Stiftung hat ihren Sitz in Nürnberg und ist im von Loewenichschen Palais im Kunstmuseum Erlangen untergebracht. Sie dient dem Zweck, das Lebenswerk Oskar Kollers zu bewahren und in wechselnden Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem sollen junge Künstler gefördert werden. Oskar Koller starb am 17. Mai 2004 in Fürth (Bayern). In Zusammenarbeit mit der Stiftung entstand posthum 2007 im Alten Rathaus in Kallmünz, dem Geburtsort der Mutter des Künstlers, ein kleines Museum mit Werken Oskar Kollers. Diese Dauerausstellung verblieb noch bis zum Jahr 2013.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Beziehung zu Körperschaften
Art der Beziehung
1996-2001 Lehrer für Malerei
Körperschaft
Körperschaft
Art der Beziehung
Pfarrkirche St. Peter (Ingolstadt/Donau, Oberhaunstadt)
Körperschaft
Andere Namen
Oskar
Koller
Quelle für Namensansetzung
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 3, Leipzig 1953-1962, S. 90