Moll, Marg (1884-1977)

Name
Moll, Marg
Lebensdaten
1884-1977
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1884
Todesdaten
Todesjahr
1977
Sterbeort
Biografische Angaben
Die Bildhauerin, Grafikerin und Malerin Marg Moll wurde am 02.08.1884 als Margarethe Haeffner in Mühlhausen im Elsaß geboren. Ihre intensive und vielfältige künstlerische Ausbildung, die viele verschiedene Stationen umfasste, begann Moll im Alter von etwa 18 Jahren. Ihren ersten Malunterricht erhielt sie ab 1902 von dem Wiesbadener Maler Hans Völcker. Ein Jahr später jedoch orientierte sich die junge Künstlerin, angeregt von einer gewissen Luise Schmidt, bereits hin zur Modellierung und Bildhauerei, was ab 1908 auch der Schwerpunkt ihres Schaffens sein sollte. Ihre ersten Schritte in diesem Bereich, wie auch im Aktzeichnen, unternahm Moll im Jahr 1903 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main. 1904 kam sie durch den Landschafts- und Freilichtmaler Bernhard Buttersack, bei dem sie Unterricht nahm, mit der einflussreichen Münchner Schule in Berührung. 1905 lernte sie bei dem Maler Oskar Moll, was nicht nur ihre künstlerische Laufbahn sondern ebenso ihr Privatleben in neue Bahnen lenken sollte. Moll heiratete ihn im Jahr 1906. Nach einem Italien-Aufenthalt im Jahr 1905 nahm die Künstlerin in Berlin an Mal- und Aktzeichenkursen von Lovis Corinth teil, ab 1909 absolvierte sie, ebenfalls in Berlin, Anatomiekurse an den Studierenden-Ateliers für Malerei und Plastik. Von 1907 bis 1908 hielt sich Marg Moll in Paris auf, wo sie zeitweise eine Schülerin von Henri Matisse. Sie gründete im Jahr 1908 zusammen mit Matisse, Oskar Moll, dem Künstler Hans Purrmann und anderen die Académie Matisse, die bis 1911 bestand. 1918 wanderte Marg Moll mit ihrem Ehemann nach Breslau aus, da Letzterer einen Ruf an die dort ansässige Staatliche Akademie für Kunst und Kunstgewerbe erhalten hatte. In ihrer Breslauer Zeit pflegte Moll Kontakt zu Oskar Schlemmer, der 1929 einem Ruf von Oskar Moll nach Breslau an die Kunstgewerbeschule gefolgt war. 1928 nahm Marg Moll während einer ihrer zahlreichen Reisen nach Paris Malunterricht bei dem Kubisten Fernand Léger. 1932 kehrten die Molls nach Deutschland zurück und Oskar Moll konnte eine Stelle als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf antreten. Als "entarteter Künstler" von den Nationalsozialisten diffamiert, musste er die Akademie jedoch bereits ein Jahr später wieder verlassen. Und auch Marg Moll wurde spätestens 1934 mit dem Stigma "entartete Künstlerin" belegt und erhielt Ausstellungsverbot. Von 1934 bis 1943 lebten die Molls in ihrem Haus in Berlin-Grunewald, das im Jahr 1943 zerstört wurde. 1943 emigrierten sie aus Deutschland und hielt sich im schlesischen Brieg auf. 1945 kehrte Marg Moll mit ihrem Mann nach Deutschland zurück. Sie lebten zuerst in Altenweddingen bei Magdeburg und hielten sich ab 1946 wieder in Berlin auf. Nach dem Tod von Oskar Moll im August 1947 lebte Moll von 1947 bis 1952 in Wales, danach in Düsseldorf bis 1954. Es folgte eine Amerika-Reise. Im Jahr 1972 verlegte Marg Moll ihren Lebensmittelpunkt wieder vollständig nach Deutschland und lebte bis zu ihrem Tod am 15.03.1977 in München. In ihrem Leben hat Marg Moll zahlreiche Forschungs- und Vortragsreisen unternommen. Sie führten die Künstlerin unter anderem nach Florenz und Rom, nach Korsika, oft nach Paris, nach Mallorca, nach England und in die USA. So ist es nicht verwunderlich, dass Molls vielseitiges künstlerisches Oeuvre von etlichen europäischen und außereuropäischen Tendenzen beeinflusst ist. In Deutschland erlangte sie vor allem durch ihre Plastiken einen hohen Bekanntheitsgrad. Marg Moll war Mitglied zahlreicher Organisationen verschiedener Länder: Sie wirkte im Künstlerbund Schlesien, in der Groupe 1940 in Paris, als Vorsitzende in der Berliner Secession, im Verein der Berliner Künstlerinnen, in der Kunstkammer Berlin, im Woman International Art Council London und in der Gemeinschaft der deutschen und österreichischen Künstlerinnen und Kunstfreunde. Im Jahr 1969 wurde Marg Moll mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 1970 erhielt sie die Preismedaille auf der XVI. Kunstausstellung in Köln.
Beruf / Funktion
Malerin
Bildhauerin
Andere Namen
Moll, Margarethe
Haeffner, Margarethe [Geburtsname]
Marg
Moll
Bemerkungen (öffentlich)
http://www.margmoll.de
Quelle für Namensansetzung
LoC-NA
NDB/ADB-online
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 3, Leipzig 1953-1962, S. 410 f.
AKL
Homepage von Brigitte Würtz über ihren Vater Oskar Moll [online]: http://www.oskarmoll.de/vita.html (abgerufen am: 28.02.2018)
Homepage von Brigitte Würtz über ihre Mutter Marg Moll [online]: http://www.margmoll.de/vita.html (abgerufen am: 28.02.2018)