Redslob, Edwin (1884-1973)

Name
Redslob, Edwin
Lebensdaten
1884-1973
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1884
Geburtsort
Todesjahr
1973
Sterbeort
Biografische Angaben
Edwin Redslob wurde am 22. September 1884 als Sohn des Kunstprofessors Ernst Redslob und dessen Frau Marie (geb. Raumer) in Weimar geboren. Er studierte ab 1901 Kunst- und Literaturwissenschaften in Weimar und Heidelberg und promovierte 1906 mit der Arbeit "Die fränkischen Epitaphien im 14. und 15. Jahrhundert". Nach einem Volontariat am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg war Redslob als Assistent des Direktors am Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen tätig. Zwischen 1909 und 1920 war er als Kunsthistoriker an Museen in Bremen, Weimar, Erfurt und Heidelberg beschäftigt. 1912 wurde er Direktor im Stadtmuseum Erfurt, 1919 Generaldirektor aller württembergischen Museen und Reichskunstwart, der für alle staatlichen Kunst- und Kulturfragen zuständig war. Seine erste Aufgabe war die Vergabe des Auftrags zur Gestaltung eines Reichswappens für die Weimarer Republik. Redslob erteilte dem Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff den Auftrag, dessen Entwurf aber nicht umgesetzt wurde. In der Funktion des Reichskunstwarts organisierte und gestaltete Redslob 1923 die "Traditions- und Gedenkfeier der Weimarer Republik für die Revolution 1848" im Berliner Reichstag. Im April 1933 distanzierte er sich von der NSDAP, in die er eintreten sollte. Daraufhin wurde er vom NS-Regime aus allen Ämtern entlassen. Aufgrund eines Rückenleidens musste er aus gesundheitlichen Gründen nicht am Zweiten Weltkrieg teilnehmen. Redslob widmete sich der kunsthistorischen Forschung und betätigte sich als Schriftsteller und Übersetzer. In dieser Zeit entstanden Arbeiten zur kunstgeschichtlichen Entwicklung Berlins und zum Leben Goethes. Nach Kriegsende gehörte er zu den Gründern der Berliner Tageszeitung "Der Tagesspiegel". Er war bemüht, in Deutschland verstreute und verschollene Kunstschätze ausfindig zu machen und zusammenzutragen. 1948 war er Mitinitiator der Gründung der Freien Universität Berlin (FU) im Westteil der Stadt. Er entwarf das bis heute verwendete Emblem der Universität mit den Grundwerten der Wissenschaft Veritas, Iustitia, Libertas (Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit). Bis 1954 unterrichtete er als Professor für Kunst- und Kulturgeschichte, 1949/50 war er Rektor der Freien Universität. 1951/52 gehörte Redslob zu den Mitbegründern des Berlin-Museums. Ihm wurde das Große Bundesverdienstkreuz und die Ernst-Reuter-Medaille verliehen. Edwin Redslob starb am 24. Januar 1973 in Berlin.
Beruf / Funktion
Kunsthistoriker
Philologe
Beziehung zu Körperschaften
Andere Namen
Redslob, Gustav Edwin
Edwin
Redslob
Quelle für Namensansetzung
Peters, Olaf, „Redslob, Edwin“, in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 250-251 [Onlinefassung], URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118743759.html