Fruhtrunk, Günter (1923-1982)

Name
Fruhtrunk, Günter
Lebensdaten
1923-1982
dazugehöriger Bestand
Geburtsdaten
Geburtsjahr
1923
Geburtsort
Todesdaten
Todesjahr
1982
Sterbeort
Biografische Angaben
Günter Fruhtrunk wurde am 1. Mai 1923 in München geboren. Nach dem Abitur begann er ein Architekturstudium an der Technischen Universität München, das er allerdings 1942 nach zwei Semestern aufgrund seiner Einberufung zum Krieg abbrach. Hier kam er als Gebirgsjäger in Finnland zum Einsatz und zog sich mehrere schwere Verletzungen zu. Nach dem Krieg ging er an den Bodensee und studierte dort bis 1950 beim Maler und Grafiker William Straube (1871 - 1954). Durch ihn lernte er Erich Heckel (1883 - 1970), Otto Dix (1891 - 1969) und andere Künstler des Hemmenhofener Kreises kennen. 1947 zeigte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie "Der Kunstspiegel" in Freiburg. In den Jahren 1948 und 1949 lernte er die Künstler Willi Baumeister (1889 - 1955) und Julius Bissier (1893 - 1965) kennen, die ihn mit der gegenstandslosen Malerei vertraut machten, was großen Einfluss auf sein weiteres Schaffen haben sollte. 1950 zog Fruhtrunk nach Freiburg, wo er als Dekorateur arbeitete. Auf der Suche nach dem Anschluss an das internationale Geschehen reiste er 1951 erstmals nach Paris, wo er ein Jahr darauf die Möglichkeit hatte, einige Wochen im Atelier von Fernand Léger (1881 - 1955) mitzuarbeiten. Bereits 1954 kehrte er erneut zurück in die französische Metropole, nachdem er ein halbjähriges Stipendium des Landes Baden-Württemberg erhalten hatte. Nun siedelte er ganz nach Paris über, wo er bis 1966 lebte. Dort lernte er unter anderem den Kunstkritiker Michel Seuphor (1901 - 1999), die Designerin Sonja Delaunay (1885 - 1979) und den Künstler Hans Arp (1886 - 1966) kennen, der zu seinem Förderer wurde. 1960 hatte Fruhtrunk seine erste Einzelausstellung in Paris bei der einflussreichen Galeristin Denise René (1913 - 2012). Im darauffolgenden Jahr erhielt er vom Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie den "Prix Jean Arp". Bald gehörte er zu den meistdiskutierten Künstlern aus Deutschland. Doch erst 1967 kehrte er wieder zurück und nahm eine Professur für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München an. Als er 1968 an der documenta 4 in Kassel sowie an der Biennale in Venedig teilnahm, erfuhr sein Werk breite, internationale Aufmerksamkeit. Seine bekannteste Arbeit wurde das 1970 entworfene Plastiktüten-Design für die Discount-Einzelhandelskette Aldi Nord. Außerdem gestaltete er 1978 den "Quiet Room" im Gebäude der Vereinten Nationen in New York. Am 12. Dezember 1982 nahm sich Günter Fruhtrunk in seinem Atelier an der Münchner Kunstakademie das Leben.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Andere Namen
Frühtrunk, Günter
Günter
Fruhtrunk
Quelle für Namensansetzung
AKL Online, De Gruyter, Berlin/ New York, Doc-ID:_00013834